Statement zur IPP-Studie vom 29.02.2024

Im Jahr 2016 hat der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder entschieden, dass er den Umgang mit sexualisierter Gewalt in seiner Vergangenheit aufarbeiten wird. Seit 2021 arbeitete mit dem Institut für Praxisforschung und Projektberatung München (IPP) ein unabhängiges wissenschaftliches Institut daran ihre Studie „Wissenschaftliche Aufarbeitung des Umgangs mit sexualisierter Gewalt im BdP 1976 bis 2006“ anzufertigen. Diese Studie wurde am Donnerstag, dem 29.02.24 veröffentlicht.
Auch uns liegt es, wie dem BdP, sehr am Herzen sicherer für unsere Mitglieder zu werden. Deswegen haben auch wir die begleitende Berichterstattung der Presse genau verfolgt. Besonders ein Beitrag des WDR war für uns sehr relevant. Hier erzählt “Miro” von seinen jahrelangen Erfahrungen mit sexueller Gewalt im Stamm Oberon aus der Zeit der frühen 90er Jahre. Er hat aufgrund der damaligen Strukturen diese Taten nie gemeldet.
Wir wissen, dass auch der Stamm Oberon nicht frei von sexualisierter Gewalt und
Missbrauch war und sind erschüttert von dem, was “Miro” und weiteren Mitgliedern in unserem Stamm angetan wurde.
Wir möchten alle Betroffenen von Herzen um Entschuldigung bitten.
Die Fälle sexualisierter Gewalt und (Macht-)Missbrauchs in der Vergangenheit des Stamm Oberon sind schrecklich. Es ist schlimm zu sehen, dass es auch bei uns in der Vergangenheit Kindern und Jugendlichen nicht möglich war, sich Hilfe zu suchen.
Uns ist es sehr wichtig, dass der Stamm ein sicherer Ort für alle Mitglieder wird. Wir wollen die Verantwortung dafür übernehmen und alle gemeinsam daran arbeiten.
Schon im letzten Jahr haben wir begonnen, den Stamm immer transparenter und offener zu gestalten. Das bedeutet, uns ist eine gute Kommunikation zu den Mitgliedern und Eltern sehr wichtig. Damit sich Mitglieder Hilfe holen und Beschwerden äußern können, braucht es passende Ansprechpartner:innen in den verschiedenen Altersgruppen.
Des Weiteren arbeitet der Stamm bereits an einem Schutzkonzept. Damit wir aus den Fehlern der Vergangenheit des Stammes lernen können und das Schutzkonzept gut durchdacht ist, haben wir professionelle Unterstützung bei der Planung und Umsetzung.
Außerdem werden alle Gruppenführungen an einer Fortbildung zum Thema „Gewaltprävention bei Kindern” teilnehmen, um diese zu sensibilisieren und den Schutz der Mitglieder schon präventiv zu stärken.
Wir arbeiten zudem sehr eng mit dem Arbeitskreis „intakt“ zusammen, der sich gegen sexualisierte Gewalt im Landesverband und im ganzen Bund einsetzt.
Wir sind gespannt darauf, welche weiteren Maßnahmen und Möglichkeiten sich durch die Veröffentlichung der Studienergebnisse auftun werden. Und sind fest entschlossen, auch im Stamm aus der Vergangenheit zu lernen, um in Zukunft eine Atmosphäre schaffen zu können, in der sich alle wohlfühlen und in der wir uns gegen sexualisierte Gewalt stark machen.
Für Rückmeldungen oder Fragen stehen wir jederzeit offen zur Verfügung.


Die Kontaktmöglichkeiten zum Stamm sind die E-Mailadresse stafue@stammoberon.de und jede Person im Stamm zu der ihr Vertrauen habt.


Außerdem steht Karolin Reinhold als Referentin für Prävention und Kinderschutz des BdP unter der Nummer +4915142071697 oder der E-Mail-Adresse karolin.reinhold@pfadfinden.de zur Verfügung.


Für Presseanfragen darf sich gerne an Pia Conrady als Referentin für Öffentlichkeitsarbeit im Bund unter der Nummer +4956738858415, der Nummer +4915152004737 oder der E-Mail-Adresse pia.conrady@pfadfinden.de gewendet werden.

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