Was machen Pfadfinder eigentlich so?
Unsere etwa 100 Mitglieder im Stamm Oberon sind in 4 Altersstufen organisiert und machen jeweils ihr eigenes Programm, kommen aber auch wie eine große Familie gelegentlich alle zusammen. Pfadfinden beginnt zuhause und führt in die Welt. Von den wöchentlichen Gruppenstunden zum ersten Pfingstlager, Wochenendfahrt, Stammeswinterfahrt, Landeslager oder (alle 4 Jahre) Bundeslager oder Weltpfadfindertreffen (Jamboree).
Inhaltlich ist (fast) alles möglich, was Spaß macht. Sich mit Ideen einbringen und selbst Programm kreativ zu planen und durchzuführen ist ein wesentliches Element der Pfadfinderarbeit. Traditionell sind wir viel draußen, spielen, zelten, machen Feuer, schnitzen, machen Musik oder spielen Theater, bewegen uns auf vielfältige Weise durch die Welt, zu Fuß, per Rad, Kanu, Segelschiff, Zug. Auch Besuche im Museum oder Theater stehen auf dem Programm. Zelten in Wald und Flur, Schnitzeljagd, überm Feuer kochen, einfach mal durch die Welt gondeln und das Zusammensein in der Gruppe genießen. Andere Stämme treffen, in der Region, im Bundesland, in ganz Deutschland, Europa und der Welt, gehört auch dazu.
Pfadfinden sei altbacken oder langweilig? Keine Spur!
Jeden Sommer geht es ins Lager und auf Fahrt, zu den verschiedensten Themen, mit Harry Potter oder in den wilden Westen, zur Eifelklinik Oberon zum spielerischen Erste-Hilfe-Kurs, beim Zeltlager im Freibad auf der Insel Grafenwerth oder im Freilichtmuseum Lindlar oder gemeinsam mit internationalen Studenten ins politische und historische Berlin. Regelmäßig sind wir freiwillige Helfer beim evangelischen Kirchentag, besuchen musische Treffen auf romantischen Burgen, organisieren selbst Gitarrenunterricht oder einen Segeltörn auf dem Ijsselmeer mit den älteren im Stamm plus Pfadfinderfreunden aus anderen Bünden. Mal ein Herr der Ringe Lager? Kein Problem! Mit ein bisschen Fantasie lassen sich fast alle Themen umsetzen.
Pfadfinden ist also weniger eine bestimmte Aktivität als die Möglichkeit, mit „coolen Leuten an coolen Orten coole Dinge zu tun“, wie unsere Eule Seppl einmal sagte. Mit den Gruppenstunden in der Waldmeute fängt es im Grundschulalter an, über die erste Übernachtung und Lagern mit dem Stamm, und plötzlich steht man mit 200 Pfadfindern aus aller Welt anlässlich des 25jährigen Jahrestages des Falls des Eisernen Vorhangs nach einer abenteuerlichen Zugfahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn am Baikalsee oder findet sich mit 30,000 Pfadindern beim Weltpfadfindertreffen in Japan wieder. Oder man trifft den Bundespräsidenten, oder den Dalai Lama. Oder man funkt mit der Internationalen Raumstation. Alles schon vorgekommen. Wer dabei ist, kann was erleben!
Der Stamm Oberon ist gut organisiert und vernetzt
Es gibt verschiedene Planungsteams, in denen wir zusammenkommen, z.B. den Stammesrat, wo die Stammesführung und die Gruppenführungen über die wichtigen Projekte im Stamm beraten und entscheiden. Die Leitenden im Stamm werden von den Mitgliedern und Gruppen gewählt, und auch Landesverband und Bund sind demokratisch und partizipatorisch organisiert. So sind einige von uns Delegierte bei der Landesversammlung oder Bundesversammlung, und vertreten uns auch in den Stadtjugendringen Königswinter e.V. und Bad Honnef e.V. gegenüber der lokalen Politik und Verwaltung. Gerade mit dem Stadtjugendring Königswinter, mit dem wir die obere Etage des Jugendzentrums „Haus der Jugend“ in Königswinter-Oberpleis teilen, arbeiten wir schon seit Jahrzehnten bei der Feriennaherholung, der internationalen Segelfreizeit oder politischen Bildungsmaßnahmen zusammen. Auch bei den von den Jugendämtern Königswinter und Bad Honnef organisierten Saturday Night Games in der kalten Jahreszeit sind wir mit Kletterlabyrinth und Lagerfeueratmosphäre dabei. Selbstwirksamkeit ist für uns kein abstraktes Konstrukt, sondern gelebte Realität, genauso wie Learning-by-Doing und das Zusammengehören zu einer Gemeinschaft, die von Wertschätzung, Respekt und Toleranz geprägt ist.
Ein umfassendes Ausbildungskonzept im BdP sorgt dafür, dass an Leitungsfunktionen interessierte Jugendliche ab einem Alter von 13-14 Jahren in den verschiedensten Kursen für ihre Aufgaben fit gemacht werden. Diese Kurse finden auf Landes-und Bundesebene statt, irgendwo in NRW, in unserem Bundeszentrum in Immenhausen oder auf Fahrt, z.B. in Kroatien oder Italien, um die Inhalte realitätsnah erlernen zu können. Diese Kurse, die in den Oster- oder Herbstferien stattfinden, sind ein absolutes Highlight und vernetzen unsere Stammesmitglieder mit anderen Pfadfindern da draußen.
Am Ende kommen alle Stammesmitglieder aber gerne wieder zusammen zu gemeinsamen Aktivitäten wie einem Geländespiel, einer Wanderung im Siebengebirge oder einem Neujahrssingen bei Kerzenschein. Denn das Zusammensein in der Gruppe, die Atmosphäre bei unseren Treffen, die Freude an großen und kleinen Abenteuern ist es, was uns immer wieder zusammenführt und uns bis ins Erwachsenenalter begleitet, wo wir dann viele Jahre später an vielen Stellen eine aktive und kompetente Rolle in der Gesellschaft übernehmen. Und für viele Pfadfinder heißt es: „Einmal Pfadfinder – immer Pfadfinder!“ Die Freunde, Erinnerungen und Werte aus unserer aktiven Zeit begleiten uns ein Leben lang.
Warum heißt unser Stamm Oberon?
Oberon ist ein Mond des Uranus und gleichzeitig der König des Elfenlandes, wie er zum Beispiel in der Komödie „Ein Sommernachtstraum“ von William Shakespeare auftaucht. Der Name Oberon verweist dabei auf unsere Entstehungsgeschichte: 1988 sind wir aus dem ehemaligen Stamm Uranus aus Bonn entsprungen und somit seit nun mehr als 30 Jahren aktiv in der Pfadfinderarbeit. Im Stammeswappen findet sich sowohl das Zepter des Königs Oberon als auch die Mondsichel, welche von sieben Lilien getrennt sind. Diese stehen für unser Zuhause, das Siebengebirge, und sind gleichzeitig das weltweite Symbol der Pfadfinderbewegung. Ebenso finden sich unsere Stammesfarben Gelb und Schwarz im Wappen wieder.
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