Die Wölflinge sind die Jüngsten im Stamm. Wir haben derzeit eine Wölflingsgruppe, die Meute Kleiner Löwe. Hier bist du richtig, wenn du noch in die Grundschule gehst. Vorbeischauen lohnt sich für alle Mädchen und Jungs! Die Wölflinge sind an dem gelben Halstuch und dem Wolfskopf auf ihrem Abzeichen zu erkennen. Sie sind nämlich Mitglieder in einer Wolfsmeute.
Ihre Aktivitäten beruhen auf dem Dschungelbuch des Autors Rudyard Kipling. Die Geschichte von Mogli, der als Menschenkind in einem Wolfsrudel aufwächst, ist ihre Grundlage. Die Wölflinge lernen dabei, ähnlich wie Mogli, ihren Platz in der Gruppe zu finden und sich zu behaupten.
In den warmen und hellen Monaten verbringen wir unsere wöchentlichen Meutentreffen in der Natur, insbesondere im Siebengebirge und angrenzenden Bereichen. Die Wölflinge haben u.a. mit dem „Fuchsbau“ und auch der „Schlucht“ einige Lieblingsplätze geschaffen und haben immer wieder neue Ideen, diese mit Leben zu füllen. Dabei wird geklettert, balanciert, Hütte gebaut, mit Seilen ein Parcour gespannt oder ein Messerführerschein gemacht. Gruppenspiele aller Art, Rätselaufgaben, kleine Basteleien und gemeinsames Singen runden das Programm ab. Jede Stunde ist anders und bietet immer wieder neue Herausforderungen und Abenteuer, aber auch liebgewonnene Spiele oder vertraute Lieder. Dabei werden die Kinder in die Entscheidungsfindung mit einbezogen und lernen so nebenbei Mitbestimmung und Demokratie sowie Verantwortung für sich und ihr Leben zu übernehmen.
Ab und zu finden am Wochenende Übernachtungen im Zelt oder in Gruppenhäusern statt. Dabei treffen die Meuten auch schon mal auf Meuten anderer Stämme, z.B. beim Pfingstlager. Im Sommer gibt es ein längeres Wölflingslager mit spannendem Programm. Das Übernachten im Zelt mit anderen Kindern fern von Zuhause ist aufregend, die Tage voller Spiel und Aktivitäten, die Abende in der großen Jurte am Lagerfeuer bei Tschai, Keksen, einer Geschichte und dem reichen Schatz der Pfadfinderlieder gemütlich und stimmungsvoll. Erlebnisse und Erfahrungen, von denen die Kinder noch lange zehren.
Die Wölflinge im BdP leben nach folgenden Regeln, die sie sich beim feierlichen Ratsfelsen gegenseitig versprechen:
• Ich will ein guter Freund sein und unsere Regeln achten, die da lauten:
• Ein Wölfling nimmt Rücksicht auf andere.
•Ein Wölfling hilft, wo er kann.
Damit ist so ziemlich alles abgedeckt, was für das Leben in der Meute wichtig ist. Durch Learning-by-Doing werden viele Fertigkeiten ausprobiert und eingeübt und durch Vorleben die Regeln mit Leben gefüllt.
Im Winter, wenn es draußen zu dunkel, nass und kalt ist, trifft sich die Meute im Haus der Jugend Oberpleis. Im und um das Haus finden sich verschiedene Plätze und Räume für wildes Spiel, aber auch Basteleien und gemütliche Singerunden bei Tee und Keksen. Am liebsten sind unsere Wölflinge jedoch draußen.
Unsere Meutenführung besteht aus ehrenamtlichen Helfern, die aus Spaß an der Sache und mit viel Engagement die Aktivitäten planen und durchführen. Dabei handelt es sich um eine bunte Truppe erfahrener und auch ganz neuer Meutenführungen, einige schon lange in ihrer
Pfadfinderkarriere aktiv, andere als Eltern dazugekommen und dabeigeblieben, auch Eltern aktiver Wölflinge entdecken die Freude am Draußensein und unterstützen das Team, wieder andere sind noch ganz jung und selbst noch in der Pfadfinderstufe (11-17 Jahre), die ihre ersten Schritte in der Gruppenführung gehen. Eine Reihe von Handreichungen zum Erlernen der relevanten Dinge über Workshops zur Einführung in die Aufgabe bis zu Ausbildungskursen bei Land und Bund begleiten die Aktiven in der Gruppenführung bei ihrer Aufgabe. Alle haben eigentlich ganz andere Berufe, die das Programm auf vielfältige Weise bereichern, aber niemand arbeitet außerhalb der Pfadfinder pädagogisch mit Kindern.
Pfadfinder sein heißt immer miteinander füreinander Programm zu machen und sich gegenseitig bestmöglich in der persönlichen Entwicklung zu unterstützen. Dabei können Fehler passieren, die mit dazu gehören und wichtiger Teil des Lernens sind, für Kinder, Jugendliche, und ehrenamtliche junge und ältere Erwachsene. Regelmäßige Reflexion, Vereinbarungen über das Handeln und gemeinsames Entscheiden führen zu einem dynamischen, vertrauensvollen Gruppenleben auf Augenhöhe. Nur in diesem Verständnis ist ein für alle fruchtbares Miteinander möglich, und können die „Großen“ die Verantwortung für die „Kleinen“ übernehmen.
Ein Mitmachen bei den Pfadfindern beginnt ab dem Schulalter typischerweise mit einigen Schnuppertreffen (Anmeldetool dazu unten). Zum ersten Treffen laden wir auch ein Elternteil mit ein, um sich einen Eindruck zu verschaffen. Zum Neubeginn eignet sich das Frühjahr mit Start in die Waldsaison, meist im März oder April, oder die Zeit nach den Sommerferien. Es gibt dann auch häufig ein gemeinsames Pfadfinderschnuppertreffen für viele neue Kinder mit entsprechenden Kennenlernaktivitäten und niedrigschwelligen Mitmachaktionen. Der Einstieg gelingt auch leichter, wenn schon ein Kontakt zu einem Kind in der Meute besteht oder ein Freund oder eine Freundin mitgebracht wird. Ältere Wölflinge bringen auch oft ihre kleinen Geschwister mit und helfen ihnen bei der Eingewöhnung. Im Frühjahr und Herbst gibt es auch einen Elternabend für Eltern neuer Wölflinge.
Nach der Schnupperphase von 4-6 Treffen kann dann in der Regel eine Entscheidung getroffen werden, ob das Kind bei den Pfadfindern bleiben möchte. Der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder ist ein eingetragener Verein mit Anmeldung, Mitgliedsbeitrag (80€ im Jahr) und Vereinszeitschrift wie viele andere auch. Nach vollendetem Anmeldeprozedere, bald auch digital, folgt nach kurzer Zeit die feierliche Aufnahme mit Verleihung von Kluft und Halstuch und geht dann weiter mit den wöchentlichen Treffen, aber auch der Teilnahme an Lagern und Fahrten mit der Meute, schließlich dem Versprechen, welches in feierlicher Runde am Ratsfelsen vor allen Wölflingen abgelegt wird.
Im Laufe seiner Meutenzeit kann ein Wölfling verschiedene Aufgaben übernehmen: das Rudelmaskottchen mit nach Hause nehmen und „betreuen“, sich zum Rudel- oder Meutensprecher wählen lassen, neuen Kindern bei der Eingewöhnung helfen, oder auch schon mal organisatorische Aufgaben übernehmen (Liste abhaken, Material zusammensuchen..) oder beim Programm helfen. Nach dem Übergang in die weiterführende Schule heißt es dann irgendwann Abschied nehmen und wie Mogli die Meute der Wölfe zu verlassen und in die Pfadfinderstufe überzugehen. Dort warten dann neue Abenteuer mit der neuen Sippe, einer kleinen Gruppe der Gleichaltrigen, innerhalb der größeren Gilde der Pfadfinder von 11-17.
Weitere Informationen gibt es unter Pädagogik mit dem Film Pfadfinderlohn sowie der pädagogischen Konzeption des BdP
Die Elternabend-Präsentation zum Start der Waldmeute in 2020 gibt einen guten Einblick in die Ziele und Methoden der Pfadfinder sowie zahlreiche praktische Tipps zur Waldmeute: